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Bruder Klaus stirbt
Quelle Nr. 043
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Zeit: 21. März 1487
Herkunft: Alter Grabstein und steinerner Sarkophag von 1518 – a) Bericht über die Graböffnung im Juli 1654, in den Prozessakten von 1654, S. 304 (Pfarrarchiv Sachseln); – b) Inspektionsbericht vom 17. Juli 1654, Prozessakten 1654, S. 303b (Pfarrarchiv Sachseln, ungenau in den Berichten von 1618 und 1647, zu letzterem gibt es auch ein Fragment); – c) neues Jahrzeitbuch Sachseln (1550) zum Tage: Benedicti Abbatis, 21. März.
Kommentar: Nur zwei fundamentale biographische Zeitangaben über Bruder Klaus sind fest gegeben: 16. Oktober 1467, der Weggang von seiner Familie, und 21. März 1487, der Todestag. Diese beiden Daten sind im Deckel des Sarkophags von 1518 in den Sandstein eingehauen. Wo wurde Bruder Klaus begraben? – Die Textzeugen geben bis zum 17. Jahrhundert ausnahmslos an: in der Pfarrkirche von Sachseln: • 1469: Verfügung des Bischofs von Konstanz in der Weiheurkunde zur Ranftkapelle vom 27. April 1469, ausgestellt durch den Generalvikar, Weihbischof Thomas Weldner (Abschrift durch J.J. Eichhorn, Quelle 004, Text c) • 1488: Sachsler Kirchenbuch (Quelle 053), über den Bischof von Lausanne: «sobald er in die kilchen zuo Bruder Clausen grab komen ...» • 1492: Brief von Grosspönitentiar Julian della Rovere an den Bischof von Konstanz (Quelle 059) • 1493: Hartmann Schedel in seiner Weltchronik (Quelle 060) • 1499: Die Koelhoffsche Chronik (Kölner Chronik - Quelle 066) • 1500: (um 1500) Johannes Nauclerus in seiner Chronik (Quelle 071) • 1518: Hermann Miles (Quelle 218) • 1521: Sebastian Rhaetus, Ranftkaplan (Quelle 221, § 27) • 1531: Joachim von Watt (Vadian) mit Beschreibung der genauen Lage in der Kirche Quelle 231) • 1591: Renward Cysat (apostolischer Notar beim Sarner Prozess 1591 – Quelle 216, Text b) • 1607: Johann Joachim Eichhorn in seinem Pariser Manuskript mit einer Bearbeitung von Wölflins Biographie, und 1608, Druck der Wöflin-Ausgabe (Quelle 216, Text c), Text c): Heinrich Wölflin ist in seiner Biographie (1501) in diesem Punkt ungenau, er schreibt (Quelle 072): Bruder Klaus wurde zum Tempel Gottes ... (ad templum divi ...) getragen und dort begraben. 1518, am 21. März, wurden die Gebeine feierlich erhoben (umgebettet), d. h. die ebenerdige Grabstätte wurde geöffnet, die Reliquien in einen neuen Eichensarg gelegt und in die steinerne Tumba versenkt; unten, am Boden der Tumba, wurde zuvor die alte Grabplatte an die gleiche Stelle zurückgelegt (Quelle 216). Die Grabstätte befand sich also immer am gleichen Ort, trotz verändertem Grundriss der neuen Kirche. Erst im 17. Jahrhundert kommt eine gegenteilige Meinung in Umlauf: • 1618: Inspektionsbericht (Prozessakten): «in coemiterio» = auf dem Friedhof (Quelle 307) • 1625: (Prozessakten) Grabinspektion und Aussagen von Zeugen, basierend auf angeblich mündlicher Überlieferung (Quelle 307) • 1631: Joh. Joachim Eichhorn in seiner Biographie-Ausgabe von 1631 (Quelle 306) • 1654: Inspektionsbericht (Prozessakten - Quelle 216, Text g) • 1669: Dekret von Papst Clemens IX. (Quelle 309) Die zweite, jüngere Meinung ist sicher falsch. Wie kam es dazu? Der Meinungsumschwung ereignete sich innerhalb von zehn Jahren, zwischen 1608 (Druck der Wölflin-Ausgabe) und 1618. Es ist nicht auszuschliessen, dass Eichhorn durch die unklaren Angaben Wölflins (Quelle 072) verunsichert wurde, und darum seine vorher (1607 und 1608) geäusserte Ansicht kippte; Eichhorn war ja seit 1602, seitdem er Kaplan im Ranft wurde, der bedeutendste Bruder-Klaus-Historiker seiner Zeit, mit einem immensen Wissen um die Quellen; seine Äusserungen wurden in Sachseln immer sehr ernst genommen. Die Zusammenfassung über die archäologische Forschung hinsichtlich der Grabstätte und der Situation des romanischen Kirchenbaues siehe: Rupert Amschwand, Ergänzungsband, 280ff.
Referenz: Robert Durrer, Bruder Klaus-Quellenwerk, 393 und 1171-1172
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a) [Inschrift auf dem alten Grabstein von 1487:] Hier liegt Bruder Klaus von Flüe seelig, er verschied am Tag St. Benedikt 1487. Gott sei ihm gnädig. b) [Inschrift auf dem Sarkophag (Hochgrab) von 1518:] Im Jahre 1467 ist der selige Bruder Klaus von Flüe von Frau und Kindern weggegangen. Er diente Gott in der Wildnis zwanzig halb [zwanzig weniger ein halbes] Jahr ohne leibliche Speise. Er starb am Tag St. Benedikt im Jahre 1487. Hier liegt er. c) Frater Nicolaus de Fluo verschied an diesem Tag St. Benedikt im Jahre 1487. |
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