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Das alte Jahrzeitenbuch von Sachseln
Quelle Nr. 036
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Zeit: a) 18. Dezember 1484; b) nach 1650
Herkunft: a) Pfarrarchiv Sachseln, Konzept der Prozessakten von 1618 (sowie Abschrift J. J. Eichhorns auf der ursprünglich leeren letzten Seite 52 des Bologneser Originals der Historia Nicolai des Heinrich Gundelfingen, siehe untenstehendes Facsimilie); - b) Sammelkodex von Neapel 1647
Kommentar: Bis zum 13. Jahrhundert gab es kein Jahrzeitenbuch. Die Stiftungen und andere Vermächtnisse an die Kirche wurden jeweils in das Messbuch eingetragen. Im späteren 14. Jahrhundert gab es jedenfalls ein Jahrzeitenbuch, dessen Original jedoch verloren ging, vermutlich zwischen 1625-1647. In den Prozessakten von 1618 ist hingegen eine Abschrift enthalten von einem Eintrag über das Leben von Bruder Klaus. In einer Randnotiz lobt J. J. Eichhorn den damaligen Pfarrer, Walther Tuob, für seinen Eintrag.
Referenz: Robert Durrer, Bruder Klaus-Quellenwerk, 344
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a) Kund sei allen und jedem, dass im Jahre des Herrn 1467 ein gewisser guter Mann war, Niklaus von Flüe genannt, geboren und erzogen in der Kirchgemeinde Sachseln, auf der Höhe, die man «an dem Berg» heisst. Dieser verliess Vater und Bruder und seine eigene Frau und die Söhne und Töchter, d.h. fünf Söhne und ebensoviele Töchter, und ging in die Einöde, welche der Ranft geheissen wird, wo Gott ihn ohne Speise und Trank lange Zeit, d.h. achtzehn Jahre lang, bis dies geschrieben wurde, erhalten hat. Und er war damals noch eines guten Verstandes und eines heiligen Lebens, wie wir sahen und in Wahrheit wissen. Beten wir, dass wenn er aus dem Gefängnis der Körperlichkeit herausgeht, er an den Ort geführt werde, wo Gott jede Träne von den Augen der Heiligen abtrocknet. Amen b) Ich halte dafür und glaube gänzlich: Der erstgedachte Herr Walther Töb [Tuob] habe dieses Zeugnis von Bruder Klaus geschrieben. Und daran tat er recht, und er hat [dafür] einen Gotteslohn verdient. Hätte jeder Pfarrer und Kaplan von Sachslen und im Ranft soviel geschrieben, so hätte man jetzt ein ganzes Buch voll. [Facsimlie: Abschrift J. J. Eichhorns auf der ursprünglich leeren letzten Seite 52 des Bologneser Originals der Historia Nicolai des Heinrich Gundelfingen)]
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