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Das Nützlichste
Quelle Nr. 040
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Zeit: Um 1486
Herkunft: Würzburg, Universitätsbibliothek, cod. p. th., Perg. 12º 4. fol 159r–160r – Facsimile siehe unten.
Kommentar: Sogar gebildete Theologen kamen zu Bruder Klaus und besprachen sich mit ihm über spirituelle Angelegenheiten. Über den Einsiedler im Ranft war inzwischen weitherum bekannt geworden, daß in seinem Weg mit Gott die Meditation über die Passion Christi [Leiden Jesu, Passion Jesu] die wichtigste Stelle einnimmt. Um aber dorthin zu gelangen, sind gewisse Voraussetzungen notwendig. Um fruchtbar das Leiden Christi und die endzeitlichen Dinge zu betrachten, muß sich der Meditierende zuerst einschulen. Bruder Klaus gibt hier nichts anderes als seine eigene Erfahrung wieder. – Diese lehrreiche Anweisung war offenbar recht beliebt, denn sie wurde bis ins 16. Jahrhundert mehrmals abgeschrieben und so weitergegeben. Die älteste, heute bekannte Fassung stammt aus dem Jahre 1486.
Referenz: Rupert Amschwand, Ergänzungsband, 16
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Hier beginnt ein Neues. – Einst wurde Bruder Klaus von Unterwalden von einem frommen Priester gefragt, was für einen Anfänger im Meditieren das Nützlichste sei. Der Priester sagte, einige hielten für das Nützlichste: das Leiden Christi, der gemeine Tod und das allgemeine Gericht. Bruder Klaus antwortete: «Das Leiden Christi, den Tod und das Gericht zu betrachten ist notwendig, aber etwas anderes ist nötiger: daß der Mensch ein reines Gewissen hat, wenig Worte macht, gerne allein ist, oft ehrlich beichtet und an Speise und Trank nicht mehr als nötig zu sich nimmt. So bereitet er dem König die Stätte. Wenn die Stätte bereitet ist, dann kommt der Herr, wohnt dort und lehrt den Menschen sein Leiden, den Tod und das jüngste Gericht zu betrachten sowie das, was sein Wille ist. |
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Bruder Klaus · Niklaus von Flüe · Flüeli-Ranft · Schweiz © 1998–2024 · nvf.ch und bruderklaus.eu (vormals: bruderklaus.ch) Designed and published by Werner T. Huber, Dr. theol. Letzte Dateiänderung: 04.09.2009 14:19:10 |
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