Holzschnitt 1510
    
Nikolaus von Flüe
Bruder Klaus  
  
 
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   Demut und Glaube · das Fundament des Hauses
  
   Das Materieverständnis im christlichen Glauben
  
Theologische Studie von Werner T. Huber
   
Ohrid: Heimgang_MariensGeburt und Tod sind symmetrische Ereignisse, insofern das sichtbare irdische Leben eines Menschen mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Die Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross meint zudem: «Das Sterbeerlebnis ist fast identisch mit der Geburt.»
     
Im Sprachspiel des christlichen Glaubens ist niemals der Tod das Endgültige, sondern das Leben. Der Tod ist hier lediglich der «Übergang» – vergleiche im Hebräischen das Wort «Pessach» – zum ewigen Leben. Ist darum das Sterben eine «zweite Geburt»? Behindern jedoch nicht bis heute falsche Vorstellungen hinsichtlich der Leibesmaterie diese hoffnungsvolle eschatologische Sicht? Sind die Christen Informationsträger für ein neues Paradigma?
     
Trennt sich im Sterben die Seele vom Leib? Oder geht der Mensch in seiner Leib-Seele-Einheit hinüber ins ewige Leben? Trennt sich dann beim Menschen das Wesentliche vom Unwesentlichen? Ist nicht gerade das Christsein auch ein Einüben in das Loslassen des letztlich Unwesentlichen: der zählbaren Habe und des bloss schemenhaften Gehabes? Sterben ist eine Geburt nach innen, durch das Nadelöhr des eigenen Herzens.
 Illustration: Maria_und_Apostel    
Im frühen Christentum war die «zweite Geburt» durchaus ein beliebtes Thema. Paulus sprach im Hinblick auf das Sterben von den «Wehen». Um 110 schrieb Ignatius von Antiochien, als sein Martyrertod naherückte, im Brief an die Römer: «Meine Geburt steht bevor.» – Bruder Klaus war während seines zwanzigjährigen Einsiedler-Lebens ein sichtbares Zeichen für die Sterbe-Geburt, darum darf er in der Studie nicht fehlen.
  
Eine nützliche und hilfreiche Theologie kommt nicht um die Sprachanalyse herum. Darum wird in der Studie darauf hingewiesen, wie wichtig eine «Analytische Theologie» ist. Sie ist nicht Selbstzweck, sondern sie ist als Glaubens-Hilfe gedacht. Glauben setzt eben doch ein Mindestmass an Verstehen, bzw. an Verstehbarkeit und Verständlichkeit voraus. Darum muss nicht das Glaubensgut an sich analysiert werden, sondern das jeweilige «Sprachspiel» der Menschen in ihrem Hier und Heute. Den Glauben in das Leben hineinsprechen ist der Sinn der Analytischen Theologie.
  
Bruder Klaus stirbtBild oben: Aufnahme Mariens in den Himmel (Koimesis). Ausschnitt aus einem 1950 restaurierten Fresko in der Marienkirche «Periblebtos» in Ohrid (Mazedonien) Ende des 13. Jahrhunderts (Foto: Heinz-Friedel Vogenbeck). – Maria liegt auf dem Sterbebett. Doch sie wird «leiblich» in das Himmelreich hineingeboren, dargestellt als kleines Kind, das Christus (Gott) in die Arme nimmt. – Kann eine Seele ohne Leib überhaupt existieren? Haben die Künstler im Mittelalter nicht immer sagen wollen, die Seele hat einen Leib? Und was meinen die Theologen?
  
Bild Mitte: Aus dem Graduale Cisterciense, 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts (Karlsruhe, Badische Landesbibliothek).£
  
Bild unten: Bruder Klaus starb am 21. März 1487 (obere Ranftkapelle, 18. Jh.)

     
Werner T. Huber, Dr. theol., geboren 1949 in St. Gallen, hat in Chur und Freiburg (Schweiz) Philosophie und Theologie studiert. Er war während elf Jahren verantwortlicher Redakteur der katholischen Familienzeitschrift «unterwegs». Verschiedene Arbeiten über Leben und Spiritualität von Bruder Klaus und seiner Ehefrau Dorothea sind von ihm erschienen: «Der göttliche Spiegel» (1981), «Gespräch mit Bruder Klaus» (1981), «Dorothea. Die Ehefrau des hl. Niklaus von Flüe (1994)», «Bruder Klaus. Niklaus von Flüe in den Zeugnissen seiner Zeitgenossen» (1996).

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Sterben ist eine Geburt (PDF, 304 Buchseiten, 2 MB)

  
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